Arbeitshondje

Die Niederlande sind mit ihren vielen Flüssen, Sümpfen, Kanälen und Seen eines der wasserreichsten Gebiete Europas und ein regelrechtes Paradies für Wasservögel. Eine perfekter Arbeitsbereich für das Kooikerhondje, denn es wurde in speziellen Fanganlagen zum Enten anlocken eingesetzt. Diese Fanganlagen heißen auf Niederländisch "kooi" (dt. Koje). Der Betreiber einer solchen Einrichtung ist der Kooibas und daher kommt auch der Name Kooikerhondje.

Für diese s.g. "Entenjagd" hat man eine spezielle Fangtechnik entwickelt. Vom Kooiplas, so wird der Teich im Entenkooi genannt, laufen Seitenarme in verschiedene Richtungen landeinwärts, so dass der Wind je nach Windrichtung immer in einen der Seitenarme landauswärts wehen kann. Dies ist deshalb notwendig, da die Enten wie Flugzeuge immer gegen den Wind starten und landen. Es ist also windabhängig wann wo gefangen werden soll.

Des weiteren gehört auch die spezielle Umgebung dazu - ein Wassergraben mit Kooigebüsch: eine gezielt angelegte Schilfverbauung aus Matten und Gebüsch, zahme Enten, die nicht gejagt wurden, sondern als Lockvögel dienten. Die so entstandenen Fangröhren, die bogenförmig landeinwärts verlaufen, werden stets schmaler, bis am Ende eine kleine Holzkiste steht.

Der Hund hat die Aufgabe die neugierigen Enten anzulocken, für die er durch seinen Körperbau und sein Äußeres so geeignet ist. Die immer flugbereiten, aber auch neugierigen Enten sehen von dem kleinen, bunten Hündchen, das plötzlich am Ufer in der Fangröhre erscheint, nur das Hinterteil, die wedelnde Schwanzspitze, einen weißen Fleck in der schummrigen Fangröhre. Einmal in der Röhre, werden sie durch den Kooibas in den Käfig am Ende gejagt und können dort ohne weitere Probleme entnommen werden.

Auch heute noch gibt es rund 100 Entenkoois in den Niederlanden und selbst in Deutschland auf den Nordfriesischen Inseln gibt es welche zu finden. Manche in, manche außer Betrieb. In der Regel werden diese aber wissenschaftlich zur Katalogisierung genutzt und dienen nicht mehr der Schlachtung und Vermarktung der Enten.

Das Kooikerhondje ist bei seiner Arbeit im Kooi am Ufer tätig, also nicht im Wasser. Es muss daher kein ausgesprochener Wasserhund sein! Das erklärt auch, warum nicht alle Kooikerhondjes ins Wasser wollen. Da das Kooikerhondje gewissermaßen als "Lockvogel" dient, wird er im englischen Sprachraum auch "Dutch Decoy Spaniel" (niederländischer Lock-Spaniel) genannt.

Außerhalb der Fangsaison hat das Kooikerhondje die Aufgabe, das Gebiet im Entenkooi zu bewachen und von kleinen Räubern wie Ratten, die den Enten bzw. ihrer Brut gefährlich werden können, sowie Mäusen und Maulwürfen freizuhalten. Dieses gilt auch für Haus und Hof des Kooibas und dazu bringt das Hondje genügend Aufmerksamkeit und Jagdbereitschaft mit.

© B. Schenck. Alle Rechte vorbehalten.

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