Wer zum ersten Mal einem Kooikerhondje begegnet, ist oft einer Meinung, diesen Hund, mit seinen prächtigen Fellfarben und seinem kleinen, kompakten Körper schon einmal gesehen zu haben. Denn die noch relativ unbekannte Hunderasse wird gern mit südländischen Mischlingen, die dem Typ sehr nahe kommen, verwechselt. Soviel ist richtig, wenn wir den Ursprung des Kooikerhondje suchen, müssen wir tatsächlich in den Süden, bis nach Spanien gehen.
Wahrscheinlich waren es die Spanier, die die bunten Vogelhunde während ihrer Herrschaft im 16. Jahrhundert in die Niederlande mitgebracht haben. In großen Museen stößt man immer wieder auf alte Gemälde, auf denen kleine, bunte, spanielähnliche Hunde zu sehen sind. Und so auch auf etlichen anderen Bildern.
Noch heute erzählen sich die Niederländer immer wieder gerne die Geschichte von ihrem Landesvater Prinz Wilhelm von Oranien, auch Prinz Wilhelm der Schweiger genannt. Der Prinz, der seit 1572 den Befreiungskampf gegen die spanische Besetzung in den Niederlanden führte, hatte stets einen kleinen Spaniel an seiner Seite. Dieser rettete ihm eines Nachts das Leben: Mörder waren ins Haus eingedrungen, aber der Hund war auf der Hut, er weckte seinen Herrn, indem er ihm das Gesicht leckte, und Prinz Wilhelm konnte entfliehen.
Der Hund trug daher anfangs den Namen "Prinzenhondje" oder auch „Wilhelm der Schweiger Hund“. Als Wilhelm von Oranien zu einem späteren Zeitpunkt (1584) dennoch einem Mordanschlag erlag, soll der Hund aus Kummer über den Tod seines Herren kurz darauf ebenfalls verstorben sein.
In der neuen Kirche in Delft hat man zu Ehren des Prinzen ein Mausoleum errichtet. Aus weißem Marmor sind zwei Skulpturen gehauen. Eine davon zeigt den schlafenden Prinzen auf einem Bett, die andere einen Hund, der zu Füßen des Prinzen liegt.
Die Geschichte des Kooikerhondje bricht hier zunächst ab. In der Zeit des zweiten Weltkriegs und aufgrund seines Arbeitseinsatzes im Entenkooi änderte man den Namen in "Kooikerhondje". Erst im Jahr 1939, als Frau Baronesse von Hardenbroek van Ammerstol die Idee und das Durchsetzungsvermögen hatte, das beinahe ausgestorbene Kooikerhondje erneut zu züchten, setzt sich die Geschichte des Kooikerhondje fort.
Frau Baronesse von Hardenbroek van Ammerstol gab einem vorbeifahrenden Händler eine Locke und eine Beschreibung des Kooikerhondje mit, damit er nach brauchbaren Hunden Ausschau halten könne. Mit der Kooikerhündin Tommie, die sie in Friesland aufgespürt hatte, und mit Bennie, einem ebenfalls aus Friesland stammenden Rüden, züchtete sie 1939 ein erstes „Nest“, wie es in den Niederlanden betitelt wird.
Tommie gilt heute als die Stammmutter und Bobbie (ein weiterer Bestäuber) als der Stammvater aller Kooikerhondjes. Sie wurden noch sehr oft in der Zucht eingesetzt.
Dies ist ein Auszug aus dem Buch "Das Kooikerhondje" von Monika Dassinger, ist aber leider nicht mehr im Handel erhältlich.
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